Die Hilfe wird nahe gelegt

Rheinland-Pfalz: Die GEW findet die Förderung gut

MAINZ taz ■ Die rheinland-pfälzische Kultusministerin Doris Ahnen (SPD) sieht in der Sprachkompetenz „den Schlüssel zum schulischen Erfolg“. Sie bietet ein kostenloses Kita-Jahr an. Dort werden die Kinder mit Sprachbausteinen und Lernprogrammen gezielt gefördert und ihre Sprachentwicklung dokumentiert. Eltern, deren Kinder nicht in einer Kita waren und bei deren „Sprachstandsfeststellung“ beim Schulanmeldetermin Defizite bemerkt werden, wird dringend nahe gelegt, sie dort anzumelden oder externe Fördermaßnahmen zu nutzen.

Fördermaßnahmen hat es schon vorher gegeben, aber dieses Jahr sind acht Millionen Euro für die vorschulische Bildung bereitgestellt, um die Erstklässler des Jahrgangs 2007 vorzubereiten. Etwa ein Viertel der Kinder wird daran teilnehmen. GEW-Landesvorsitzender Tilman Boehlkau sagte, insgesamt sei er damit „sehr zufrieden“. Die GEW-Forderungen Beitragsfreiheit und Qualifizierung des Kita-Personals seien umgesetzt worden. Schade sei es, dass die Erzieherausbildung immer noch an den Fach- und nicht an den Fachhochschulen stattfinde: „An diesem dicken Brett bohren wir noch.“ Boehlkau: „Auch die Sprachtests finden wir gut.“ Nur frage er sich, wer denn nun testen solle, „die Lehrer, die Erzieher, oder beide?“. Diese Fragen werde die GEW auch im September am „Tag der frühkindlichen Bildung“ stellen, zu der sich über 400 Lehrerinnen und Erzieher angemeldet haben.

Die CDU kritisiert Doris Ahnen vor allem für Unterrichtsausfall und Lehrermangel. Landtagsfraktionsvorsitzender Christian Baldauf forderte eine „frühe Förderung“, die „vom Kind her gedacht“ werden müsse. Er schlug vor, dass Kinder ab fünf Jahren in „altersgemischten Lerngruppen eine Grundschul-Eingangsstufe“ von „je nach Begabung“ bis zu drei Jahren durchlaufen sollten. Erst dann könnten sie in die dritten und vierten Regelklassen eingegliedert werden. Er wehrte sich ausdrücklich gegen die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems.

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