Dom gestrichen

Der Kölner Dom gehört nicht mehr zum bedrohten Weltkulturerbe. Unesco nimmt Dom von der Roten Liste

KÖLN dpa ■ Der Kölner Dom ist von der Roten Liste des bedrohten Welterbes gestrichen. Das entschied das Welterbekomitee der Unesco gestern in der litauischen Hauptstadt Vilnius, wie der Sprecher der deutschen Unesco-Kommission, Dieter Offenhäußer, mitteilte.

Die UN-Kulturorganisation hatte die gotische Kathedrale im Jahr 2004 wegen mehrerer geplanter Hochhäuser in optischer Nähe zur Kirche als gefährdet eingestuft. Nach Ansicht des Komitees hätten die Bauten am gegenüberliegenden Ufer des Rheins mit einer Höhe um die 100 Meter die Silhouette Kölns und somit das Gesamtbild des Doms gefährdet.

Nach langen Verhandlungen auf hoher diplomatischer Ebene hatte der Rat der Stadt die ambitionierten Pläne gekippt, sich allerdings auch nicht auf einen neuen Entwurf einigen können. Die Kölner Delegation war mit drei Varianten zur weiteren Stadtentwicklung in die litauische Hauptstadt gereist.

Der Kölner Baudezernent Bernd Streitberger sagte, alle Varianten entsprächen den Vorgaben des Komitees, etwa in der Limitierung der Bauhöhe auf höchstens 60 Meter. Die ursprünglich geplanten Wolkenkratzer im rechtsrheinischen Köln hatten eine Höhe von rund 100 Metern. Zudem sollen so genannte Pufferzonen auf beiden Rheinseiten den Kölner Dom und die Altstadt in ihrem historischen Erscheinungsbild schützen.

Unterdessen wurde ein Vogelreservat im Senegal von der Liste des bedrohten Welterbes gestrichen. Das sagte die Vorsitzende des Unesco-Weltkulturerbe-Komitees, Ina Marciulionyte, in Vilnius. Damit würden im Moment nur noch 33 der 812 Welterbe-Stätten weltweit als gefährdet angesehen.

Das Welterbekomitee der Unesco tagt noch bis zum 16. Juli.