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Auch in dieser fußballbewegten Woche passiert auf den Hamburger Pop-Bühnen nicht allzu viel. Eine Ausnahme macht das Fundbureau: Gleich drei Konzerte gibt es hier zu sehen. Den Anfang machen am Donnerstag Sahara – ein Quartett, das, wie die Veranstalter meinen, in keine Schublade passt und einer Mischung aus Rock, Funk und Pop frönt. Rückkopplung, die zweite Band des Abends, versprechen nichts als Punk-Rock. Nur einen Abend später beschallt dann die Berliner Latin-Power-Pop-Band Gringa Loca den Laden an der Sternbrücke. Am Samstag ist das Trio Labasheeda zu sehen, das sich die Götter des beseelten Gitarrenlärms, „Sonic Youth“, zum Vorbild genommen hat. Begleitet werden die Holländer von Zwei Tempelhunde aus Hamburg, der Band des „Acadian Post“-Sängers Hannes Klock.

Im Knust sind am Dienstag Amatris zu erleben mit ihrem Gothic-Metal, der tonnenschwer auf die Laune drückt: „Die Texte erzählen von der stumpfsinnigen Menschheit, welche sich in einem Sumpf aus Lügen und Intrigen zugrunde richtet, von endzeitlichen Visionen“, meinen die Knust-Macher – „aber auch von der Hoffnung.“ Wer also Lust auf Endzeit hat: Hier kommt man so richtig schlecht drauf – und kann sich einen Abend später von den Bamberger Go Faster Nuns wieder aufrichten lassen: hektisch-zappeliger Beatpunk ist ihr Spiel, irgendwo zwischen „The Who“ und „Devo“.

Von letzteren ist der Weg nicht weit zu Joe Jackson, der in der Fabrik zu Gast ist. Vor drei Jahren hat Jackson seine alte Band reformiert und das Album „Volume IV“ eingespielt. Die Platte erinnert auf furiose Weise an sein Frühwerk, klingt so, wie man in New Wave-Tagen Rock‘n‘Roll buchstabierte.

Wirklich nur was für Fans ist hingegen das Konzert von Juanes im Stadtpark. Latin-Pop hat einen neuen Star – und der war früher ganz ein harter Knochen. Er heißt Juan Esteban Aristizabal, nennt sich Juanes, kommt aus Medellin und beherrscht die elektrifizierte Gitarre genauso einschmeichelnd wie seine Stimmbänder. Während Juanes mit seiner Metalband „Ekhymosis“ – zu deutsch: Quetschung – härtere Töne anschlug, liebt er es heute sanft. Und mit viel Gefühl. Und mit Erfolg: der Ex-Metaller ist mittlerweile ein veritabler Stadionfüller. MAREK STORCH

Sahara/Rückkopplung: Do, 6. 7., 21 Uhr, Fundbureau Gringa Loca: Fr, 7. 7., 21.30 Uhr, Fundbureau Labasheeda/Zwei Tempelhunde: Sa, 8. 7., 21 Uhr, Fundbureau Amatris: Di, 11. 7., 20 Uhr, Knust The Go Faster Nuns: Mi, 12. 7., 20 Uhr, Knust Joe Jackson: Mi, 12. 7., 21 Uhr, Fabrik Juanes: Fr, 7. 7., 20 Uhr, Freilichtbühne Stadtpark