BULGAREN BEI DER SPD
: Eisfabrik-Bewohner wieder obdachlos

Die ehemaligen Bewohner der Eisfabrik standen am Montagabend wieder auf der Straße. Am Tag waren die Bulgaren mit der Bitte um Wohnraum zur Berliner SPD-Zentrale gezogen, dort jedoch von der Landesgeschäftsführerin Kirsten Fussan nach kurzem Gespräch abgewiesen worden. „Viele Gebäude aus dem Liegenschaftsfonds stehen leer, sie gehören zu 100 Prozent dem Land“, sagt Sven Sommer, einer der Unterstützer. Statt ein wirkliches Gespräch zu suchen, habe man die Gruppe vor die Tür gesetzt und die Polizei gerufen. Die Pressesprecherin der Berliner SPD, Josephine Steffen, erklärte, die Partei habe keine rechtlichen Möglichkeiten, Objekte aus dem Liegenschaftsfonds zu vermitteln. Die Polizei sei nur vorsorglich gerufen worden, eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch nicht gestellt worden. Steffen: „Uns ist die Situation dieser Menschen sicherlich nicht egal. Aber ihr akutes Anliegen nach einer Unterkunft können wir nicht bedienen.“ Man habe auf die Kältehilfe verwiesen. Seit ihrer Räumung aus der Eisfabrik befinden sich die Bulgaren auf einer Odyssee durch Berlin, das Wochenende verbrachten sie – finanziert von einem türkischen Geschäftsmann – in Hostels. (js)