„Das Haus gehört allen“

Das Centro Sociale feiert seinen Mietvertrag

■ ist Sprecherin des Centro Sociale und im Vorstand der Sozialgenossenschaft St. Pauli Nord mit 220 Mitgliedern.Foto: dpa

taz: Frau Fritsche, was hat sich im Centro Sociale seit der Gründung getan?

Tina Fritsche: Das Zentrum hat sich vor zwei Jahren aus dem Nichts entwickelt. Auf der inneren Landkarte der Bewohner gab es das Haus gar nicht. Heute ist es sehr lebendig bespielt, vom Kinderkurs bis zum politischen Vortrag. Darauf wollen wir heute anstoßen, jeder ist herzlich willkommen.

Im November wurde dem Centro ein Mietvertrag für fünf Jahre versprochen. Warum haben Sie erst jetzt unterschrieben?

Wir mussten uns noch auf dringende Renovierungen einigen: Der Vertrag hat mittlerweile 25 Seiten. Die letzten Monate waren für uns eine Fortbildungsmaßnahme in Bezirkspolitik und Genossenschaftsrecht.

Wie finanziert sich das Centro?

Wer unsere Räume nutzt, zahlt so viel er kann. Wer nichts hat, wird mitgetragen.

Im Vorfeld hieß es, Ihrem Ehrenamtlichkeitsprinzip gehe nach einem Jahr die Luft aus.

Das offene Prinzip geht auf: Jeder hilft mit, ohne festen Kern. Das Haus gehört allen. Wir haben bisher jede Miete pünktlich gezahlt.

Kommt das Centro Sociale nicht der Roten Flora ins Gehege?

Da gibt es keine Konkurrenz. Mit ihren großen Räumen kann die Flora ganz andere Sachen machen. Unser Programm ist dafür breiter: Von linksradikal bis bürgerliche Mitte.

Wie ist das Verhältnis zum Kulturhaus 73?

Es gibt da kein Verhältnis.INTERVIEW: HOLGER FRÖHLICH

Sekt und Informationen: 18 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2