Arbeiten, um anderen zu helfen

Vier Millionen Euro für gute Zwecke: Schüler jobbten gestern beim Sozialen Tag für Projekte in aller Welt

Die 14-jährige Alexandra Breuer kniet an einem Beet im Botanischen Garten Kiel und jätet Unkraut – für einen guten Zweck. Für den ersten bundesweiten Sozialen Tag hat die Schülerin ihr Klassenzimmer gegen einen Arbeitsplatz getauscht. „Ich will anderen helfen, indem ich arbeite“, sagt die Gymnasiastin. Wie Alexandra jobbten gestern Schüler in ganz Deutschland: Für ein paar Stunden verdingten sie sich als Eisverkäufer, Radiomoderator oder Bürohilfe.

Ihren Lohn spenden sie für Hilfsprojekte in der ganzen Welt. Rund vier Millionen Euro seien zusammengekommen, berichtet Laura Sprenger, Sprecherin des Vereins „Schüler Helfen Leben“ in Neumünster, der den Sozialen Tag zusammen mit der Mainzer Aktion Tagwerk organisiert.

Vorreiter dieses Hilfsprojektes war Schleswig-Holstein. 1998 gab es den ersten Sozialen Tag, der danach alle zwei Jahre stattfand. Aus der zuerst kleinen Schülerinitiative wurde eine große Aktion. Nach und nach schlossen sich immer mehr Bundesländer an, in diesem Jahr waren zum ersten Mal alle dabei. Immerhin 1.850 Schulen beteiligen sich.

Ein Mindestlohn wurde nicht vorgegeben. Das Geld ist für Projekte in Asien, Afrika, Lateinamerika und Südosteuropa bestimmt. In Bosnien-Herzegowina soll beispielsweise eine Tagesstätte für behinderte Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Die Vertreter der teilnehmenden Schulen hatten die Reihenfolge der Projekte, die das Geld bekommen sollen, selbst ausgewählt. STEPHANIE LETTGEN, DPA

Infos: www.sozialertag.de, www.aktion-tagwerk.de, www.schueler- helfen-leben.de