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Es ist die Zeit des Fußballs – nicht die der Popmusik. Man mag das bedauern, man mag es beklagen, ändern kann man es nicht. Ganz klar: Auf den Konzertbühnen ist wenig los in diesen Tagen. Was nicht heißt, das man ganz auf Konzerte verzichten müsste. Da wäre etwa der Samstagabend im Nachtasyl, wo man unter dem Titel Swiss Made die Äcker der Schweizer Musikkultur umgraben will.

Nicht schweizer Liedgut ist bereits am Freitag das Motto in der Roten Flora, sondern Tansania: Bei einer Soliparty zur Förderung der Ausbildung in Tansania spielen die weltmusikalisch versierten Kapellen Kosmo Koslowski (Piratenjazz) und NoVisa (Jiddish-polski-bluegrass-humpa).

Am Abend danach wird die Hamburger Tanzfraktion in die Flora strömen. Da gibt‘s nämlich die Dial Records Night mit Carsten Jost und Lawrence – Housemusik der eher minimalistischen Sorte. Kommen Sie keineswegs vor Mitternacht, sonst stehen Sie da ganz alleine rum.

Kommen Sie aber bitte keineswegs nach Mitternacht zum Konzert von Trivium ins Knust, denn Trash-Metal-Bands lassen üblicherweise nicht lange auf sich warten. „Ascendancy“ heißt das neue Album der im Jahr 2000 gegründeten Band aus Orlando in Florida, die sich frei heraus zu Vorbildern wie „Metallica“ und „Slayer“ bekennt. Die Songs nennen sich etwa „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ – wir erwarten ein markverzehrendes Gitarrengeknüppel. Wirklich nur metallharten Fans zu empfehlen!

Alles andere als hart klingt dagegen Ed Motta aus Rio de Janeiro, der seit einigen Jahren schon zwischen Funk, Jazz, Soul und Musica Popular Brasileira mäandert. Eigentlich wäre er jetzt in der Fabrik zu Gast, das Konzert indes musste kurzfristig abgesagt werden. MAREK STORCH
Nicht gerade selten machen sich die kalifornischen Indie-Hopper von Why? auf den Weg, um sich mit ihrer Freak-Folk-Psychedelic-Ausgabe sprechgesangsorientierter Musik um hanseatische Herzen zu bemühen. Am Dienstag ist die Simon&Garfunkel-Fraktion des legendären Underground-HipHop-Labels Anticon im Uebel & Gefährlich zu Gast. ROBERT MATTHIES

Swiss Made: Sa., 24. 6., 22 Uhr, Nachtasyl Soliparty für Tansania: Fr., 23. 6., 21 Uhr, Rote Flora Dial Records Night: Sa., 24. 6., 23 Uhr, Rote Flora Trivium: Mi., 28. 6., 20 Uhr, Knust Ed Motta, Fabrik: FÄLLT AUS! Why?, Di, 27. 6., 21 Uhr, Uebel & Gefährlich