Sehr geehrter Präsident Togos

Sese-Rekuah Ayeva, togolesischer Oppositioneller im deutschen Exil, hat dem Präsidenten Togos einen Brief geschrieben, in dem er fordert, das bei der WM eingenommene Geld in soziale Projekte zu stecken. Die wm taz dokumentiert Auszüge:

A son Excellence Monsieur Faure GNASSINGBE Président de la République du Togo

Sehr geehrter Herr Präsident,

Togo stützt sich wie auf Krücken auf die nationale Fußballmannschaft, um sich hinkend irgendeinen Weg durch das internationale Kräftespiel zu bahnen. Tatsächlich hat die Qualifikation zur Weltmeisterschaft so etwas wie Euphorie in unserem Land hervorgerufen. Es ist jedoch ein Land, das so platt ist wie ein Ball, dem die Luft ausgegangen ist. Doch diese Qualifikation reicht bei weitem nicht aus, um die Probleme des Landes zu lösen. Die finanziellen Einnahmen, die aus der WM-Teilnahme Togos resultieren, werfen schon die ewige Frage ihrer Verteilung auf. Diese müsste seriös und effizient sein und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Denn daran mangelt es sehr in unserem Land, in dem Essen, sich kleiden, sich ärztlich behandeln lassen und wohnen zu äußerst anstrengenden Übungen geworden sind. Die Arbeitslosigkeit ist allgegenwärtig und die Auszahlung der Löhne ein gewaltiger Prüfstein.