Profit durch Ausbeutung

GEWINNMAXIMIERUNG Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen gehören noch immer zum alltäglichen Geschäft vieler Weltkonzerne

BERLIN taz | Ungewöhnlich scharf haben Menschenrechts- und Umweltorganisationen die Geschäftsmodelle weltweit tätiger Unternehmen wie Adidas oder Nestlé kritisiert. Im Visier der Kampagne „Facing Finance“ stehen auch der Gaslieferant Gazprom, Bergwerksbetreiber wie Rio Tinto oder Ölförderer wie Shell. Ein „nicht geringer Teil“ der Milliardengewinne dieser Konzerne werde durch „Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung und Umweltzerstörung“ ermöglicht, so SprecherInnen von Nichtregierungsorganisationen wie EarthLink oder Urgewald anlässlich des heutigen Tags der Menschenrechte.

Insgesamt wurden 26 Firmen untersucht, darunter der Gentechriese Monsanto, der Waffenhersteller Rheinmetall oder der Atomkonzern Areva. Scharf kritisiert wurde auch die Finanzierung dieser Konzerne durch 19 ebenfalls beobachtete europäische Banken und Versicherungen: Diese hätten zwischen 2011 und 2013 knapp 33 Milliarden Euro zur Finanzierung schmutziger Geschäfte zur Verfügung gestellt. So seien nicht nur Gewinne von 90 Milliarden Euro ermöglicht worden, sondern auch Kinderarbeit und die Plünderung von Rohstoffen. WYP

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