Gaza-Aktivisten machen weiter

GAZA Propalästinensische Gruppen wollen weitere Schiffe schicken. Israel lehnt internationale Untersuchung ab. Hamas verweigert Annahme von Hilfsgütern

ISTANBUL/BERLIN dpa/taz | Trotz des blutigen Militäreinsatzes gegen den internationalen Konvoi sollen schon bald neue Hilfsschiffe Kurs auf den Gazastreifen nehmen. Das kündigte die islamisch-türkische Hilfsorganisation IHH am Donnerstag an. „Wir machen weiter, bis das Embargo aufgehoben ist“, sagte der IHH-Vorsitzende Bülent Yildirim in Istanbul. Auch die Organisation Free Gaza will im Herbst mindestens drei Schiffe in Richtung Gaza schicken.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte Israel auf, die Blockade des Palästinensergebiets sofort aufzuheben. Sie sei „kontraproduktiv, nicht nachhaltig und unrecht“, sagte Ban in New York.

Fast 500 der in Israel festgehaltenen Aktivisten wurden in die Türkei und nach Griechenland ausgeflogen, darunter sechs Deutsche. In Istanbul trafen auch die Leichen der neun bei dem Zwischenfall am Montag getöteten Männer ein.

Israel wies Forderungen nach einer internationalen Untersuchung zurück. Sie sei unnötig. Außenminister Lieberman sagte, ausländische Beobachter könnten sich an einer israelischen Kommission beteiligen.

Im Gazastreifen verweigerte die Hamas die Annahme der Güter, die Israel von den Schiffen der „Solidaritätsflotte“ abgeladen und auf Lastwagen verfrachtet hatte. Lastwagen mit Medikamenten, Nahrungsmitteln, Rollstühlen und Kinderspielzeug warteten am Donnerstag am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem Palästinensergebiet auf Abfertigung.

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