Schlechte Geschäfte

MONSANTO Der Gentechnik-Konzern gerät durch Billigkonkurrenz vor allem aus Asien unter Druck

FRANKFURT rtr | Der einstige Börsenliebling Monsanto ist zum Sorgenkind der Anleger geworden. Konkurrenz vor allem aus Fernost setzt dem US-Konzern massiv zu. Noch vor Jahren galt er mit seinem gentechnisch veränderten Soja und Mais, zu dem er gleich das passende Ackergift verkaufte, als Richtmaß in der Agrochemieindustrie. Inzwischen bedrängen Anbieter billigerer Nachahmerprodukte aus China das Unternehmen. Monsanto hatte sich auf sehr wenige Pflanzengifte konzentriert, während Wettbewerber wie Syngenta, Bayer und BASF breiter aufgestellt sind.

Der harte Einbruch bei Monsanto betrifft die Geschäfte rund um den Wirkstoff Glyphosat, der zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt wird. Glyphosat ist die Schlüsselsubstanz der Monsanto-Marke „Roundup“. Aber das Wirkstoffpatent ist abgelaufen, und chinesische Anbieter können mit ihren Nachahmern über niedrigere Preise erhebliche Marktanteile gewinnen. Dazu kommt, dass einige Unkräuter inzwischen bereits gegen den Wirkstoff resistent sind.

Monsanto-Chef Hugh Grant senkte inzwischen erneut die Konzerngewinnziele für das laufende Geschäftsjahr 2010 bis Ende August. Bereits im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres war der Umsatz des Pflanzenschutzbereichs um fast die Hälfte auf 1,3 Milliarden Dollar eingebrochen. An der Börse geht es für die Monsanto-Aktie schon länger bergab, aktuell liegt der Kurs nur noch bei gut 50 Dollar, Das ist ein Rückgang von 39 Prozent seit Ende 2009.

Monsanto will darauf mit Preissenkungen reagieren, auch soll die Produktpalette im Ackergift-Geschäft überarbeitet werden. Investoren versuchte Konzernchef Grant zu besänftigen: „Für unser langfristiges Wachstum ist das Saatgut-Geschäft entscheidend und das läuft nach Plan“, erklärte der Manager. Monsanto ist der weltgrößte Saatgutproduzent und ist im Geschäft mit gentechnisch veränderten Pflanzen in vielen Bereichen Marktführer.