Schleswig-Holstein streicht 2.300 Studienplätze

BILDUNG Schwarz-Gelb will ganze Fakultäten schließen und den Hochschulpakt neu verhandeln

HAMBURG taz | Schleswig-Holstein verabschiedet sich angesichts seiner Haushaltskrise vom Ziel, mehr in Bildung zu investieren. 800 Studienplätze der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Flensburg und 1.500 Medizinstudienplätze in Lübeck sollen auf Vorschlag der schwarz-gelben Landesregierung gestrichen werden. Eigentlich haben sich alle Bundesländer im Zuge des Hochschulpakts II verpflichtet bis 2020 rund 275.000 neue Studienplätze zu schaffen.

„Wir haben in Rankings die beste Medizinerausbildung bundesweit“, empört sich der Lübecker Uni-Präsident Peter Dominiak. Mit der Schließung der Medizin sei die ganze Universität bedroht.

Aus Protest trat am Donnerstag auch der Universitätsrat des Landes zurück. „Eigentlich müsste Schleswig-Holstein bis 2020 10.000 neue Studienplätze schaffen“, sagt der grüne Hochschulpolitiker Rasmus Andresen. Das Land habe 60.000 Studierwillige aber nur 48.000 Plätze. „Es gibt aber kein Konzept, wo diese entstehen sollen.“ Das Wissenschaftsministerium in Kiel war nicht zu erreichen. In dem Sparpapier heißt es, man wolle mit Bund und Ländern über den Hochschulpakt II neu verhandeln, um „Entlastungen“ zu erreichen. KAJ