Asche legt jetzt Guatemala-Stadt lahm

VULKANAUSBRUCH In Guatemalas Hauptstadt gilt der Notstand, landesweit ist der Flugverkehr eingestellt

SAN SALVADOR taz | Nach Island hat es nun Guatemala erwischt: Seit einer heftigen Eruption des Vulkans Pacaya in der Nacht von Donnerstag auf Freitag regnet es Asche auf die Hauptstadt. Die Dörfer in unmittelbarer Umgebung des Vulkans wurden evakuiert, der internationale Flughafen geschlossen, der Flugverkehr über Guatemala eingestellt. Ein Fernsehreporter, der Aufnahmen des explodierenden Berges machen wollte, ist verschollen. Er und zwei Kameramänner waren am Fuß des Vulkans von einem Regen aus Steinen überrascht worden. Die beiden Kameramänner konnten sich retten.

Die Regierung hat für die Hauptstadt und die angrenzende Provinz Esquintla den Notstand ausgerufen. Die Schulen bleiben bis auf Weiteres geschlossen. In manchen Gegenden von Guatemala-Stadt fielen bis zu zehn Zentimeter Asche, die durch die seit Tagen anhaltenden Regenfälle in Schlamm verwandelt wurden. Eddy Sanchez, Direktor des seismologischen Instituts von Guatemala, geht davon aus, dass der Vulkanausbruch mehrere Tage anhalten wird: „Der Pacaya hat genügend Energie angesammelt.“ Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Lava schnell versiege, sondern die Asche weiterhin mehrere tausend Meter hochgeschleudert werde. Der 2.552 Meter hohe Pacaya liegt 40 Kilometer südlich von Guatemala-Stadt und ist der aktivste Vulkan Zentralamerikas. KEP