DIE KLEINE WORTKUNDE

Die Stadt Amsterdam sorgt für ihre Trinker. Um ihnen ein festes „Einkommen“ und einen strukturierten Tagesablauf zu sichern, hat man sich eine neue Beschäftigungsmaßnahme überlegt: Durch die Reinigung des Parks können Obdachlose sich täglich zwei Mahlzeiten, ein halbes Päckchen Tabak, zehn Euro und fünf Rationen DOSENBIER verdienen. Zwei zum Frühstück, zwei zum Mittagessen und eines zum Feierabend.

Das Wort „Dose“ steht hier als Abkürzung für „Konservendose“, das sich aus dem Verb „konservieren“ ableitet. Dessen Ursprung ist das lateinische Verb „conservare“ (halten, bewahren), welches im 16. Jahrhundert ins Deutsche übernommen wurde. Erfunden wurde die Konservendose im Zuge eines Pitches von Napoleon Bonaparte, der eine stattliche Summe für das Haltbarmachen von Lebensmitteln für seine Soldaten ausschrieb. Zwar gewann ein Pariser Konditor mit luftdicht verschlossenen Glasbehältern, doch kam daraufhin der Brite Peter Durand auf die Idee, Blech statt Glas zu verwenden, und patentierte die Büchse im Jahr 1810.

Für den Ursprung des Wortes „Bier“ gibt es keine eindeutige Erklärung. Die Herleitung vom spätlateinischen „biber“ (Trank) ist zu erwägen, da das Brauen von Bier in Deutschland vorerst (im 6. und 7. Jahrhundert) nur in Klostern betrieben wurde. Das erste Dosenbier wurde 1933 kurz nach Aufhebung der Prohibition von der US-amerikanischen Krueger-Brauerei abgefüllt, 1937 gab es die Dose auch in Deutschland. Wegen des Dosenpfands ist Dosenbier hierzulande aber nicht mehr so beliebt. In Holland gibt es aber kein Dosenpfand und im Oosterpark keine Verschmutzung mehr. FAY