Spenden auf dem Weg ins Ungewisse

VERBÄNDE Verbleib von Geldern mitunter schwer nachvollziehbar

BERLIN taz | Tier- und Umweltschutzorganisationen geben erhaltene Spendengelder längst nicht immer transparent und wirtschaftlich aus. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest mit dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen, bei der sie 46 NGOs unter die Lupe genommen haben. Das Ergebnis: Sechs Organisationen arbeiten nach Ansicht der Tester wirtschaftlich, transparent und organisiert. Das sind Atmosfair, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Deutsche Tierschutzbund, Greenpeace, Provieh und der WWF. Unter den Schlusslichtern findet sich unter anderem die Tierrechtsorganisation Peta. 19 NGOs verweigerten die Mitarbeit. Die wäre aber notwendig gewesen, denn die Organisationen erhielten einen Fragenbogen und sollten Aussagen belegen.

Kriterium für die Wirtschaftlichkeit war der Anteil an Kosten für Verwaltung und Werbung, die höchstens 35 Prozent der Ausgaben ausmachen sollten. Bei Transparenz interessierte die Tester unter anderem, ob der Jahresbericht Einnahmen und Ausgaben korrekt nennt. Organisation und Kontrolle widmete sich etwa der Frage, ob Spender die Möglichkeit haben, stimmberechtigtes Mitglied zu werden.

„Die Kriterien sind auf eine kampagnenorientierte Organisation, wie wir es sind, so nicht anwendbar“, sagt Edmund Haferbeck von Peta. Etwa die Frage, ob E-Mails, in denen die Anhänger zum Schreiben von Protestmails aufgefordert werden, Werbung sind und dazugehörige Kosten folglich dem Werbebudget anzurechnen. Dazu komme die grundsätzliche Struktur. „Hätten wir viele stimmberechtigte Mitglieder, würden wir sofort von unseren Gegnern übernommen werden“, verteidigt sich Haferbeck. Dennoch kündigte er an, Konsequenzen aus dem Test zu ziehen und künftig die höchsten Gehälter zu veröffentlichen. SVE

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