„Fauler Kompromiss“

Medienstaatsvertrag für Schleswig-Holstein und Hamburg liegt vor. Anstalt soll nach Norderstedt

In Norderstedt soll die künftige gemeinsame Landesmedienanstalt von Hamburg und Schleswig-Holstein angesiedelt werden. Das sieht der lange umstrittene Medienstaatsvertrag zwischen den beiden Ländern vor, der jetzt unterschriftsreif vorliegt. Sitz der gemeinsamen Filmförderung soll Hamburg sein. „Wir hoffen, dass beide Kabinette dem Entwurf Mitte Juni zustimmen werden, um ihn anschließend zu unterzeichnen“, erklärte Hamburgs Senatssprecher Lutz Mohaupt.

Als „faulen politischen Kompromiss“ kritisierte die Handelskammer Hamburg die Entscheidung für Norderstedt. Die 70.000-Einwohner-Stadt an der Landesgrenze sei nun einmal „kein Medienstandort“. Kammer-Präses Karl-Joachim Dreyer hofft, dass in der künftigen Debatte über einen Nordstaat „uns weitere solche Entscheidungen erspart“ bleiben werden. Er forderte, den Standort „Hamburg-Norderstedt“ zu nennen.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung in Kiel wollte sich zu dem Medienstaatsvertrag gestern nicht äußern. SMV/DPA