Aufstand der Mafia in Brasilien

RIO DE JANEIRO dpa ■ Bei mehr als 60 Anschlägen auf Sicherheitsbeamte in Brasilien sind innerhalb weniger Stunden insgesamt 40 Menschen getötet worden. Die Attentate gehen nach Medienberichten vermutlich auf das Konto der Mafia. Sie wurden zwischen Freitagnacht und Samstagabend in der Wirtschaftsmetropole São Paulo und anderen Orten des gleichnamigen Bundeslandes verübt. Zu gleicher Zeit brachen in mehreren Gefängnissen Revolten aus. Dabei wurden Geiseln genommen. Die Aktionen seien wahrscheinlich eine Reaktion auf die Zwangsverlegung von rund 740 Gefängnisinsassen in den vergangenen Tagen, teilten die Behörden mit. Dabei waren auch mindestens acht ranghohe Mafiabosse isoliert worden. Hinter den Anschlägen wird die Mafiagruppe Primeiro Comando da Capital (Erstes Hauptstadtkommando) vermutet. Sie wird von inhaftierten Drogenbossen angeführt. Die Behörden sehen auch die Gefängnisrevolten als Antwort der Verbrecher auf die Zwangsverlegungen.