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Dem Italiener liegt die Liebe im Blut – das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. „Gib mir tausend Küsse, dann hundert, dann noch tausend, dann noch hundert, dann ohne aufzuhören noch mal tausend, dann wieder hundert …“ Flüstert so Eros R. auf seiner neuen Hit-Single? Falsch. Der römische Dichter Catull hat diese Verse geschrieben. Freilich noch in Latein.

Warum geht es im Italopop eigentlich immer um die Liebe? Und warum lieben alle italienische Popmusik so sehr? Vielleicht, wie eine Umfrage ergeben hat, weil immerhin 22 Prozent Italien nicht wegen Sonne, Meer und Spaghetti Marinara als Reiseziel wählen, sondern wegen der Männerwelt. Die typische Italopop-Mischung aus Liebeslyrik, dunklen Locken und feurigen Blicken steigert die Verkaufschancen enorm. Seit Jahren schon begeistert Eros Ramazzotti, der 1963 in Roms schäbiger Vorstadt Cinecittà geborene Topexport des Italopop, mit bittersüßem Weltschmerz, Kuschelrock oder auch mal gemäßigtem Rebellentum seine Fanscharen. Jetzt ist Eros in der Color Line Arena zu Gast.

Nicht Italo-Pop, sondern Laptop-Space-Punk ist die Sache von Desert Planet, die im Grünen Jäger gastieren. Ihr Album „Mario Built My Hotrod“, erschienen bei den Bayerischen Finnland-Spezialisten von „9pm Records“, klingt wie Wahnsinn hausgemacht: Hier wird in Raumanzügen und mit grünen Helmen musiziert, versprechen die Veranstalter. Mit dabei sind Naomi Sample & The Go Go Ghosts, die mit ihrem „Commodore-64-Synthie-Comedytrash“ ein ähnliches Feld beackern.

Und zum Schluss: In der Roten Flora steigt am Sonntag das Abschlusskonzert des 3. Antirassistischen Fußballturniers von „Fanladen St. Pauli“ & „Ultrà Sankt Pauli“. Mit dabei sind ab 21 Uhr Libertas-Gentes mit HipHop aus Lüttich, Blaggers Aka mit Punkrock aus London und die Hamburger Dubtari mit Ska und Reggae. MAREK STORCHEros Ramazotti: Fr, 12. 5., 20 Uhr, Color Line Arena; Desert Planet: Do, 11. 5., 21 Uhr, Grüner Jäger; Abschlusskonzert des Antirassistischen Fußballturniers: So, 14. 5., 21 Uhr, Rote Flora