Flughäfen kritisieren Luftraum-Sperrung

ASCHEWOLKE Entscheidungen seien nicht nachvollziehbar. Vorerst keine weiteren Flugverbote geplant

MÜNCHEN/FRANKFURT dpa | Nach der Sperrung des Luftraumes wegen der Vulkan-Aschewolke am Sonntag plant die Deutsche Flugsicherung (DFS) vorerst keine weiteren Flugverbote. Während die Kritik an den Sperrungen zunahm, normalisierte sich am Montag der Flugverkehr trotz weiterer Aktivitäten des isländischen Vulkans. Alle Flüge fänden wie geplant statt, sagte DFS-Sprecher Axel Raab.

Am Flughafen München herrschte wegen der etwa 500 Flugausfälle vom Sonntag reger Betrieb. Rund 45.000 Fluggäste konnten nicht fliegen. Ein Sprecher bezifferte den Schaden auf rund eine halbe Million Euro. Etwa 500 Passagiere mussten die Nacht auf Montag im Flughafen verbringen. Auf den Airports Stuttgart, Friedrichshafen und Karlsruhe/Baden-Baden fielen rund 90 Flüge aus.

Heftig kritisiert wurde das Vorgehen der Flugsicherung. „Die Entscheidungswege sind schwer nachvollziehbar“, sagte Friedrichshafens Flughafenchef Hans Weiss. Im benachbarten Altenrhein (Schweiz) sowie in Zürich war der Luftraum frei. Weiss kann auch nicht verstehen, dass Sichtflüge nicht erlaubt waren. Ähnliche Kritik äußerte auch ein Sprecher des Baden Airports, der auf den unmittelbar nebenan gelegenen freien elsässischen Luftraum hinwies.

Bei Sichtflugerlaubnis hätten die Maschinen über die Schweiz oder Frankreich anfliegen können und nach den letzten wenigen Kilometern im Sichtflug am Bestimmungsort landen können. So fanden sich Gran-Canaria-Urlauber in Zürich, Saarbrücken und Altenrhein wieder statt in Friedrichshafen oder Rheinmünster.