Wasservögel wieder auf freiem Fuß

Nach einer unfreiwillig verlängerten Winterpause sind die Alsterschwäne nun wieder auf die Alster entlassen worden. Mit Ende des Vogelzugs ist die Gefahr einer Ansteckung mit dem Vogelgrippe-Virus deutlich gesunken

Nach einer wegen der Vogelgrippe verlängerten Winterpause sind Hamburgs Alsterschwäne gestern zurück auf die Binnen- und Außenalster entlassen worden. Auf ihrem rund drei Kilometer langen Wasserweg vom Eppendorfer Mühlenteich bis zur Alster wurden sie von „Schwanenvater“ Olaf Nieß begleitet. Wegen der Vogelgrippe hatten die Schwäne die letzten Monate in einer speziell für sie errichteten Halle verbracht. „Es hat sich keiner erkältet, keiner hat die Grippe, alle sind gesund“, scherzte Nieß, der Revierjagdmeister in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ist. In den nächsten Tagen werden die Tiere sich verteilen und nach Brutrevieren suchen.

Auch im Gesundheitsressort gab man sich entspannt. Behördensprecher Hartmut Stienen betonte, dass die Unterbringung der Vögel eine rein freiwillige Maßnahme gewesen sei. „Es ging um den größtmöglichen Schutz für die Schwäne.“ Nachdem mit dem Vogelflug die größte Gefahrenquelle weggefallen sei, könne man die Tiere „nicht auf Dauer einsperren“, so Stienen. Schließlich beginne jetzt auch die Paarungszeit.

Die berühmten Alsterschwäne waren im Februar wegen der Vogelgrippe vorsorglich in der Halle einquartiert worden, obwohl die damals verfügte Stallpflicht nicht für Wildtiere galt. „Aber alle haben seitdem friedlich in der Halle gelebt“, so Nieß, der sich seit zwölf Jahren um die Wasservögel kümmert. Vor der Einquartierung in der Halle wurden die Schwäne auf dem Eppendorfer Mühlenteich durch den Winter gefüttert. Dort wird das abgesperrte Gewässer durch besondere Belüftungsanlagen eisfrei gehalten.

Der Teich ist seit 1956 das Winterquartier der Alsterschwäne. Die öffentliche Fürsorge für die Schwäne hat in Hamburg Tradition: Schon seit 1664 wird ein Mitarbeiter des Senats mit ihrer Betreuung beauftragt. DPA/grä