KOMMENTAR: EIKEN BRUHN ZUR TRISOMIE-FRüHERKENNUNG
: Nur ein weiterer Schritt

Der neue Bluttest, der das Down-Syndrom im Mutterleib erkennbar machen soll, ist nicht das Problem. Sondern nur ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine Gesellschaft, die die Geburt behinderter Menschen zu verhindern weiß.

Bereits jetzt ist es für Schwangere völlig normal, ihre Gynäkologin zu bitten, nachzusehen, „ob alles in Ordnung ist“. Verantwortungsbewusste Ärzte und Ärztinnen klären darüber auf, dass das unmöglich ist und sie nur untersuchen können, ob eventuell etwas nicht in Ordnung ist. Und erwähnen dazu, dass die Schwangere sich darüber klar werden sollte, welche Konsequenzen eine solche unerwünschte Information für sie hätte. Andere messen ungefragt die Nackenfalte und konfrontieren eine Frau in guter Hoffnung mit einer Zahl und schicken sie weiter zum Spezialisten für Pränataldiagnostik. Dabei geht es in der Regel nicht darum, frühzeitig eine Krankheit zu therapieren, sondern darum, die Schwangerschaft zu beenden.

Die wenigsten Frauen machen sich dies klar, bevor sie von einer Untersuchung in die nächste schlittern. Immerhin haben sie mit dem Verein Cara in Bremen die bundesweit einzigartige Möglichkeit, sich in so einer Situation professionelle Hilfe zu holen. Doch für die meisten steht die Entscheidung fest. Auch weil sie ahnen, wie schwer es ihrem Kind gemacht würde.