Euromayday in Hamburg

Die „Parade der Prekarisierten“ thematisiert am 1. Mai in der Bergstraße die Entsicherung der Arbeitswelt

Prekarisierung heißt, wenn sich eine entlassene Krankenschwester plötzlich für einen Euro die Stunde auf ihrer alten Station wiederfindet. Oder wenn Jugendliche als Berufsbezeichnung gleich „Dauerpraktikant“ angeben könnten. Prekärerweise gibt es immer mehr „Prekarisierte“ in der Arbeitswelt. In Hamburg wird es auch dieses Jahr am 1. Mai eine Parade geben, die auf die Entsicherung der Arbeit verweist: Um 13 Uhr startet auf der Michelwiese der zweite „Euromayday“.

Der bildet nur einen kleinen Ausschnitt einer europaweiten Initiative ab. Parallel wird in Paris, Neapel, Sevilla, Mailand, London, Thessaloniki, Helsinki, Barcelona – soll die Auflistung noch weitergehen? – man könnte sagen: In ganz Europa demonstriert. In Hamburg waren voriges Jahr rund 4.000 Menschen dabei. Diesen Montag sind wieder alle „heimarbeitenden Hausfrauen, scheinselbständigen LKW-Fahrer und Call Center-Jobber“ aufgerufen, sich zu beteiligen. Die musikalische Parade wird von zahlreichen Veranstaltungswagen begleitet. Angekündigt ist beispielsweise ein Hochzeitswagen, mit dem die „Schutzehe“ als Konzept zur Sicherung des Aufenthaltes propagiert werden soll. Zum Abschluss soll ein Soundclash die Resterampen der Altonaer Großen Bergstraße neu beleben. EE

Start um 13 Uhr auf den Michelwiesen, Schlusskundgebung ca. 17 Uhr Große Bergstraße