Rennen oder keins

UNFALLTOD Soldatin nach mutmaßlichem illegalen Autorennen vor Gericht

Ein illegales Autorennen mitten in Hamburg endete für einen 22 Jahre alten Fahrer tödlich. Seine mutmaßliche Kontrahentin steht deshalb seit gestern vor dem Richter. Die in Potsdam geborene, 23 Jahre alte Soldatin soll den jungen Mann abgedrängt haben und anschließend geflüchtet sein. Der Staatsanwalt klagte sie wegen Fahrerflucht und fahrlässiger Tötung an. Die Frau bestreitet eine Unfallbeteiligung.

Im April 2009 sollen sich die beiden Fahrer nachts im Stadtteil Wandsbek ein Rennen geliefert haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge erschreckte die 23-Jährige ihren Gegner bei hohem Tempo in einer Kurve mit einem Lenkmanöver. Der 22-Jährige habe die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und sei in einen entgegenkommenden Mercedes gerast. Er starb später im Krankenhaus. „Obwohl sie wussten, dass sie zu dem Unfall beitrugen, entfernten sie sich vom Unfallort“, warf der Staatsanwalt der jungen Frau vor.

Der Fahrer des entgegenkommenden Wagens gab an, noch heute Alpträume von der schweren Kollision zu haben. Seine Beifahrerin kam mit leichten Verletzungen davon.

Die Angeklagte wies gestern jede Schuld von sich: „Ich war an keinem Rennen beteiligt und habe von dem Unfall nichts mitbekommen.“ Mit zwei Kameraden und einem Bekannten war sie in der Nacht von einer Kneipe nach Hause gefahren – auf der Strecke, wo sich der schwere Unfall ereignete. Keiner der drei Mitfahrer konnte sich vor Gericht an ein Rennen erinnern.  (dpa)