Mehr Transparenz

NEUES GÜTESIEGEL Nachhaltige Geldanlagen werden nach Kriterien bewertet, die das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen entwickelt hat

Ein neues Siegel zeichnet Banken, Anlageberatungen und Finanzprodukte aus, die nachhaltig sind. „Es wird bis in die Bücher hineingeschaut, bis in interne Protokolle und Arbeitsanweisungen“, erklärt Jörg Weber von dem Dortmunder Brancheninformationsdienst ECOreporter, der das Siegel in Zusammenarbeit mit dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF) entwickelt hat.

Das Nachhaltigkeitssiegel wird für jeweils ein Jahr in den drei Kategorien Banken, Anlageberatungen und Finanzprodukte vergeben. Es ist für Antragsteller kostenlos. Eine Lizenzgebühr fällt erst dann an, wenn die Unternehmen mit dem Siegel werben wollen. Fällt eine Bank oder ein Finanzprodukt bei der Prüfung durch, wird das Ergebnis nicht veröffentlicht. Das Siegel versteht sich ausdrücklich als „Positivliste“, die gelungene Engagements im Bereich nachhaltiger Anlagen hervorhebt.

Das Siegel solle dazu beitragen, so Weber, „ernsthaft nachhaltige Geldanlagen von den Produkten zu unterscheiden, die nur von einem Trend profitieren wollen.“ Es reiche für das Siegel also nicht aus, wenn eine Bank oder Anlageberatung wenige Produkte aus ihrer Palette als nachhaltig deklariere und auf Recyclingpapier umstelle oder eine Solaranlage auf das Dach ihrer Firmenzentrale setze. Finanzprodukte müssen nachweisen, dass sie jenseits der Finanzwelt einen positiven Effekt erzielten, etwa indem sie fairen Handel förderten oder den Klimawandel bremsten. VE

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