KRANKENVERSICHERUNG
: Drei-Milliarden-Loch bei den Kassen

BERLIN | Den gesetzlichen Krankenkassen droht ein Milliardenloch. Nach der jüngsten Prognose des Schätzerkreises der gesetzlichen Krankenversicherung klafft 2010 zwischen Einnahmen und Ausgaben ein Loch von voraussichtlich 3,1 Milliarden Euro. Die geplanten Einsparungen bei Arzneimitteln ab August sind darin bereits berücksichtigt. Damit fällt das Defizit um knapp eine Milliarde Euro niedriger aus als bei der letzten Schätzung vom Dezember erwartet.

Nach der Schätzung bekommen die Kassen 170,3 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds zugewiesen. Die Ausgaben werden mit 173,4 Milliarden Euro angesetzt. Insgesamt nimmt der Fonds voraussichtlich 172,0 Milliarden Euro ein. Die Einnahmen fielen aufgrund der verbesserten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt um rund 0,9 Milliarden Euro günstiger aus als in der letzten Schätzung angenommen, hieß es. Die Differenzen zwischen ihren Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds und ihren tatsächlichen Ausgaben müssen die 186 Kassen aus anderen Quellen decken. Einige haben Rücklagen. Als Alternative bleiben weitere Zusatzbeiträge. (apn)