Spargel und Blattgold

Ein Bäcker aus Lübeck führt das deutsche Lager bei der Pizza-Weltmeisterschaft in Salsomaggiore an

Ein Lübecker Pizzabäcker ist bester Deutscher bei der Pizza-Weltmeisterschaft geworden. Der Chef des Lübecker Schnellrestaurants „Pizza Mike“, Michael Weber, hat damit seinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigt. An dem Wettbewerb, der im norditalienischen Salsomaggiore stattfand, nahmen insgesamt 350 Pizzabäcker aus aller Welt teil. In der Weltgesamtwertung gewann ein Italiener, „aber das ist auch eine Frage der italienischen Ehre“, sagt Weber, der hier auf Platz acht landete. Die deutschen Mitbewerber, gegen die sich Weber durchgesetzt hatte, waren allesamt italienischstämmige Restaurantköche.

Der Belag von Webers preisgekrönter Pizza bestand aus grünem, an den Spitzen mit Blattgold verziertem Spargel und Schinken. „Ich wollte eine typisch norddeutsche Pizza zubereiten“, erklärt Weber, der seit 1992 in der Pizzabranche tätig ist.

Ermittelt wurde der Sieger des dreitägigen Wettbewerbs durch eine vierköpfige Jury, die alle Pizzen probieren musste. Die Bäcker müssen auf deutsch und italienisch erklären können, wie sie ihre Pizza kreieren und den Teig hergestellt haben.

Die italienische Version seines Vortrags hat sich der Lübecker in seinem Hotelzimmer aus einem Wörterbuch zusammengeschrieben. Natürlich sei solch ein Wettbewerb mit Stress verbunden, aber dafür entschädige der Trubel am Wettbewerbsort. „Es ist wie eine große Familie: eine Halle voller Pizzaverrückter. Alle Gespräche drehen sich nur um Pizza.“ Anna Nieweler