Soulkitchen ist am Ende

AUSZUG Der Betreiber der geschlossenen Kulturhalle muss das Gelände in Wilhelmsburg nun räumen

Die Tage der Soulkitchen in Wilhelmsburg sind endgültig gezählt. Am 1. Oktober ist die Frist, die die städtische Sprinkenhof AG den Hallenbetreibern gesetzt hatte, abgelaufen. Bereits im Juni hatte das Bezirksamt Mitte die Soulkitchen-Halle aufgrund von Baumängeln geschlossen.

Der Betreiber Mathias Lintl hatte auf dem Gelände vor der Halle unter dem Namen Soulkitchen-Exil trotzdem noch Veranstaltungen organisiert. Jetzt muss die Soulkitchen nicht nur die Halle, sondern auch das Gelände endgültig leer räumen. „Im Herbst will sowieso niemand draußen feiern“, kommentiert Lintl das endgültige Ende der Exil-Veranstaltungen. Die Materialien aus der Halle, wie etwa das Musikequipment und die Möbel, werden zunächst in verschiedenen Lagerräumen untergebracht.

Lintl hat die Hoffnung, die durch den gleichnamigen Film von Fatih Akin über Hamburg hinaus bekannt gewordene Soulkitchen-Halle irgendwann wieder nutzen zu können, aber noch nicht aufgegeben. „Wir möchten gerne mit einem Architekten prüfen, ob eine Sanierung der Halle möglich ist“, sagt er. Bisher wurde dies jedoch nicht gestattet.

Die Finanzbehörde will nach der vollständigen Räumung der Halle zunächst den Boden auf Schadstoffe prüfen. Danach soll über das weitere Schicksal der Soulkitchen-Halle entschieden werden. Laut Finanzbehörde gibt es bereits Interessenten für das Gelände.

Lintl will im kommenden Winter einige Veranstaltungen in der Nähe der Halle organisieren. „Wir verhandeln derzeit über Nutzungsmöglichkeiten, aber das ist noch nicht spruchreif“, sagt Lintl. Ob er weiter in Hamburg bleiben werde, sei noch nicht sicher. „Ich überlege, an einen Ort zu gehen, an dem es Kulturschaffenden leichter gemacht wird“, sagt er. „In Hamburg wurden mir in der Vergangenheit zu viele Steine in den Weg gelegt.“  HHM