Watschn für Mixa

KIRCHE Zollitsch rät Mixa zu „geistlicher Einkehr“

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat dem umstrittenen Augsburger Bischof Walter Mixa nahegelegt, vorübergehend sein Amt ruhen zu lassen. Zollitsch sagte am Mittwoch in Freiburg, er habe in den vergangenen Tagen mehrfach mit Mixa gesprochen. Dabei habe man mit Mixa überlegt, „ob eine Zeit der geistlichen Einkehr und der räumlichen Distanz hilfreich sein könne“, sagte Zollitsch.

Zollitsch sagte zur Begründung seines Vorschlags, so könne „eine Atmosphäre größerer Sachlichkeit“ bewirkt werden. Der Schritt des obersten Repräsentanten der deutschen Bischöfe gilt als einzigartig in der jüngeren Geschichte des Katholizismus in der Bundesrepublik. Mixa hat inzwischen eingestanden, Heimkinder in seiner früheren Zeit als Stadtpfarrer Ohrfeigen gegeben zu haben, nachdem er zunächst jede Gewalt gegenüber Kindern bestritten hatte. Außerdem wird ihm vorgeworfen, Gelder der Heimstiftung zweckentfremdet zu haben.

Mixa, der auch Militärbischof ist, wird nun nicht am ökumenischen Trauergottesdienst für die vier in Afghanistan getöteten Soldaten teilnehmen. Erst gestern hatte er sich beim Priesterrat in seiner Diözese entschuldigt. (dpa/apn/taz)