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: Vereinzelte Fixsterne

Im Nationalteam ist eine Personalie geklärt: okay. Aber was ist mit der doppelten A-, der S- und W-Frage?

Sie ist nun also geklärt, die Frage aller Fragen. Wir haben einen Torwart. Das T kann wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden und für Volksaktien werben oder einfach als 20. Buchstabe im Alphabet still stehen. Das ehemalige Alphatier muss es ja nun auch.

Widmen wir uns den wichtigen Fragen des deutschen Fußballs. der M-Frage (Mittelfeld), den A-Fragen (Abwehr und Angriff) und der S-Frage (Spielsystem). Auf der Suche nach Antworten soll hier die W-Frage (Wohnort) vernachlässigt werden. Es ist auch so schwer genug und lässt sich mit der D-Frage zusammenfassen: Wo steht Deutschland?

Die zentrale M-Frage hängt mit dem B-Axiom zusammen. Ballack! Für ihn spricht einfach alles. Sieht gut aus, kann Spiele lenken, Tore schießen, und zur Not auch mal einen Gegner fällen. Außerdem kommt er aus dem Osten Deutschlands und wird von Vereinen aus dem Westen Europas hofiert. Das leidgeprüfte DFB-Ensemble braucht einen Fixstern. Aber wer kann Ballack unterstützen?

Borowski?! Für ihn spricht, dass sein Name auch mit B anfängt. Das freut die Freunde der Alliteration. Dazu Frings! Spielt eher defensiv, kann aber trotzdem mit dem Ball umgehen. Gehört ins Team. Und Schweinsteiger! Agil, dynamisch, mit jugendlichem Elan – und seine Frisur hält auch. Zudem ist er torgefährlich. Das hat sogar Kahn am Samstag festgestellt. Das Mittelfeld steht. M-Frage beantwortet.

Kommen wir zu den A-Fragen. Erstens: „Wer spielt im Angriff?“ Da hat Schweini einen Kumpel: Podolski! Schweini und Poldi gehören zusammen, denn „gute Freude kann niemand trennen“. Dazu einer, der auch im Verein Erfolge feiert, das gibt Selbstbewusstsein: Klose! Podolski und Klose, zwei Exilpolen sind im Angriff. Wichtiges Signal in der Integrationsdebatte und vor allem fürs zweite Vorrundenspiel.

Schwieriger zu beantworten ist die andere A-Frage: Wer gehört in die Abwehr? – Schweigen. Na gut, muss anders formuliert werden: Wen stellen wir in die Abwehr? Schon besser. Huth! „The German Wall.“ Am Ball so stark wie Kahn, und deswegen genauso Angst einflößend. Den brauchen wir. Dazu Mertesacker! Der ist auch groß. Kann zur Not als Brechstange vorn reingeworfen werden. Lahm! Als Gegenpol, damit es beim Schwenk während der Nationalhymne für die Kameraleute nicht so leicht wird. Und Owomoyela! Muss ins Nationalteam. Und zwar auf der rechten Seite. Fertig ist die Aufstellung. Fehlt noch die S-Frage: Welches System? – Am besten wohl wie beim Confed-Cup: Volle Kraft voraus und hinten hilft der liebe Gott. Die Chancen dafür sind gar nicht so schlecht. Denn dessen Stellvertreter in der päpstlichen Nation, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, heißt wie? Richtig: Lehmann!

ACHIM DREIS