„Fenster nur morgens öffnen“

ALLERGIEPRÄVENTION Betroffene sollen zum Arzt, sagt die Spezialistin Margitta Worm

■ Die Medizinprofessorin ist stellvertretende Leiterin des Allergie-Centrums an der Charité.

taz: Frau Worm, was können Allergiker präventiv tun?

Margitta Worm: Die Fenster sollten idealerweise nur am Morgen geöffnet werden, da ist der Pollenflug meist noch gering. Helfen können auch Filter für die Fenster. Ansonsten sollten Pollenallergiker ihre Medikamente frühzeitig, möglichst vor Auftreten der Symptome, nehmen.

Ein geschlossenes Fenster heilt auf Dauer nicht. Muss eine Allergie therapiert werden?

Eine Allergie sollte immer diagnostiziert und therapiert werden, ansonsten nehmen die Beschwerden massiv zu. Über die Jahre kann sich dann das Allergiespektrum ausweiten und sogar ein allergisches Asthma entstehen.

Welche Therapien gibt es?

Es gibt symptomatisch wirksame Medikamente in Form von Tropfen, Nasensprays oder Tabletten. Bei einer starken Entzündungsreaktion in der Nase sind auch lokal angewendete Cortisonpräparate sehr wirksam. Die beste langfristige Therapie ist die Hyposensibilisierung, bei der durch die Gabe der Allergene über Spritzen oder neuerdings auch Tabletten die Überempfindlichkeit des Immunsystems normalisiert wird.

INTERVIEW: MAREIKE MÜLLER