AUSTRALIEN
: Ministerpräsident Rudd verteidigt Homo-Ehe

CANBERRA | Australiens Ministerpräsident Kevin Rudd hat kurz vor der Parlamentswahl seine Pläne für die Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen verteidigt. Rudd, ein Katholik und regelmäßiger Kirchgänger, hatte im Mai bekanntgegeben, dass er seine Meinung geändert und seine bisherige Opposition gegen die Homo-Ehe aufgegeben habe. Er kündigte an, dass er hundert Tage nach der Wahl ein Gesetz zur Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen im Parlament zur Abstimmung stellen werde, sollte seine Labor Party die Wahl am Samstag gewinnen.

In Brisbane wurde Rudd am Montag während eines TV-Auftritts von einem Pastor mit einem Bibelzitat konfrontiert, wonach eine Ehe darin bestehe, dass ein Mann seine Eltern verlasse, um mit seiner Frau vereinigt zu werden. Rudd antwortete, in der Bibel stehe auch, dass Sklaverei etwas Natürliches sei.

Oppositionsführer Tony Abbott lehnt Homo-Ehen ab. Laut einer neuen Umfrage liegt Abbotts konservatives Parteienbündnis in der Wählergunst mit 54 Prozent weit vor der Mitte-links-Koalition unter Rudds Führung mit 46 Prozent. (ap)