Senat sieht keine Mängel

SANIERUNG Obwohl sich Altonaer Saga-Mieter über sorglose Asbest-Entsorgung beschweren und ein von ihnen in Auftrag gegebenes TÜV-Gutachten in Proben Asbest nachweist, beschwichtigt der Senat weiter

Mieter hätten unmittelbar vor den Kontrollen hektische Reinigungsarbeiten beobachtet

Seit Mai saniert die Saga Mietshäuser in der Eckernförder Straße in Altona-Nord und dabei werden auch asbesthaltige Bauteile entsorgt. Die Mieter hatten sich über mangelnde Sorgfalt bei den Arbeiten beschwert. Auf eine Anfrage des Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten Olaf Duge beschwichtigt der Senat jetzt: Bei den Ortsbesichtigungen durch das Amt für Arbeitsschutz seien keine Verstöße gegen geltende Bestimmungen festgestellt worden.

Auch die Analyse durch den TÜV, die ein Mieter eigenständig in Auftrag gegeben hatte, könne laut Senat nicht als Beleg für unsachgemäße Arbeiten in Betracht gezogen werden. Zwar fanden die Prüfer Asbest in den Schmutzproben, es sei aber nicht klar, wo und unter welchen Umständen diese entnommen wurden.

Der Grüne Duge hält die Antworten des Senats für dürftig. „Man kann den Eindruck haben, als solle hier ein unsachgemäßer Umgang mit asbesthaltigem Baustoffen unter den Teppich gekehrt werden“, sagt er. Mieter hätten ihm zufolge von hektischen Reinigungsarbeiten unmittelbar vor den Kontrollen berichtet. In einer zweiten Anfrage an den Senat wollen die Grünen dann beispielsweise wissen, warum die vielen Aussagen der Mieter als unglaubwürdig betrachtet werden.

Die Sprecherin der Saga, Kerstin Matzen, hingegen sagt, das Mieterbeschwerden sehr wohl ernst genommen werden. Im Juni hatte die Wohnungsbaugesellschaft nach Hinweisen eines Mieters die zuständige Baugesellschaft wegen unsachgemäßer Arbeiten abgemahnt.  MIKE