Hamburg heute
: Die Handelskammer bangt

Bei den 6. Hamburger Sicherheitstagen geht es um die garantierte Katastrophe

Wenn es nach der Hamburger Handelskammer ginge, gäbe es nicht nur ein Menschenrecht auf Innere Sicherheit, sondern dieses Grundrecht würde vor allen Dingen auch Unternehmen einschließen, und natürlich die Hamburger Unternehmen an erster Stelle. Das Sicherheitsdenken der Unternehmerlobbyisten geht so weit, dass sie seit Monaten nicht nur Arme und Ärmste als Risikofaktor Nummer eins in der Hansestadt (Stichwort Bettlerverbot) ausrufen, sondern seit der Jahrtausendwende auch noch die so genannten Hamburger Sicherheitstage ausrichten.

Ein gutes Indiz für das weitreichende – oder sollte man lieber sagen erschütterte – Gefahrenbewusstsein der Hamburger Kaufleute ist auch der Titel eben der 6. Fassung der Sicherheitstage, die heute in der Handelskammer am Adolphsplatz beginnen, nämlich: „Sicherheit 2030: Die Katastrophe ist absehbar – Rezepte für eine sichere Zukunft“. Übersetzt: Die Kammer malt die nächsten 24 Jahre schwarz, tief schwarz.

Helfen sollen dabei Experten vom Verfassungsschutz wie Manfred Murck oder der Leiter der Konzernsicherheit von VW, Dieter Langendörfer. Sie sollen das ganze Arsenal von potenziellen Angriffen, die von „innen und außen“ auf die Unternehmen einprasseln können, darstellen. Bleibt nur zu hoffen, dass heute Abend noch ein Hamburger Kaufmann ruhig schlafen kann. TAZ