Bank hat wieder Land in Sicht

NORD LB Trotz Risiken bei der Schiffsfinanzierung geht es wieder aufwärts mit den Gewinnen

„Die Schifffahrtskrise wird uns noch lange beschäftigen“

Gunter Dunkel, Nord LB

Trotz der Belastungen bei der kriselnden Schiffsfinanzierung ist der Norddeutschen Landesbank (Nord LB) im zweiten Quartal der Sprung zurück in die Gewinnzone geglückt. Unterm Strich blieben nach der ersten Jahreshälfte 87 Millionen Euro, wie die Bank am Donnerstag in Hannover mitteilte. Das sind 20 Millionen Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nach den ersten drei Monaten 2013 hatte die Nord LB nach Steuern noch 32 Millionen Euro im Minus gelegen, zur Jahresmitte gelang ihr nun die Wende.

Vorstandschef Gunter Dunkel verwies auf starke Beiträge der Geschäftsfelder Firmenkunden, Flugzeuge, erneuerbare Energien und Immobilien. Die Schiffsfinanzierung belaste dagegen weiter. Dort muss die gemeinsame Landesbank von Niedersachsen und Bremen für faule Kredite Sicherheitspolster anlegen: Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, die maßgeblich auf das Segment mit den Schiffen entfällt, verdreifachte sich gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres auf 432 Millionen Euro (Halbjahr 2012: 146 Mio. Euro).

Zum Ausblick sagte Dunkel: „Die Auswirkungen der Schifffahrtskrise werden uns noch lange beschäftigen.“ Die Risikovorsorge werde „auch in den kommenden Quartalen auf einem hohen Niveau verbleiben“. Die Prognose verspricht für 2013 ein besseres Ergebnis als im Vorjahr.

Spürbaren Schub brachten zuletzt Finanz- und Absicherungsgeschäfte rund um Zins- und Währungsschwankungen. So läuft etwa bei Schiffen vieles in US-Dollar, während die Bank aber in Euro bilanziert. Bei den Millionenbeträgen können kleine Schwankungen in den Wechselkursen große Auswirkungen haben. Risiken dieser Art werden bei Banken über Geschäfte abgesichert. Im ersten Halbjahr 2012 war das noch negativ gelaufen – 168 Millionen Euro Minus – nun gab es hingegen 102 Millionen Euro Plus.  (dpa)