In der Not ohne Code

SCHULEN Laut Notfallplan der Bildungsbehörde können codierte Durchsagen Massenpaniken in Bedrohungssituationen verhindern. Aber einem Drittel der Schulen fehlt die passende Lautsprecheranlage

Ein Drittel aller Schulen in Bremen hat noch immer keine funktionierenden Lautsprecher. Dabei werden die in Gefahrensituationen dringend gebraucht.

Der Notfallplan, den die Schulen zu Beginn des Schuljahres erhalten haben, sieht vor, dass in bestimmten Situationen Codes durchgegeben werden sollen. Etwa bei Amokläufen oder Geiselnahmen sollen nur die Lehrer die Bedeutung der Durchsagen erkennen können. So hofft dass Bildungsressort, Massenpaniken verhindern zu können.

Der CDU-Abgeordnete Claas Rohmeyer hält es für „ein alarmierendes Zeichen, dass eine Schule gar nicht in der Lage ist, überhaupt irgendwelche Durchsagen zu machen“. Bereits Ende August 2009 hatte seine Fraktion den Senat zu einer „kurzfristigen Nachrüstung“ aufgefordert. Im Oktober bat die Bürgerschaft um einen Bericht über die aktuelle Situation. Anfang März kam die Antwort. Was genau jedoch nachgerüstet werden muss, wird noch immer ermittelt.

Rohmeyer hält es schlicht für „Schlafmützigkeit bei Immobilien Bremen, dass es so lange braucht, damit überhaupt erst der Bestand ermittelt wird“.

Wann die Schulen vorschriftsmäßig ausgestattet werden, gibt die Bildungsbehörde erst zum neuen Schuljahr bekannt. In Bremerhaven hingegen ist man schon weiter. Dort werden bis zu 1,2 Millionen Euro veranschlagt, um die 39 Schulen mit der vorgeschriebenen Technik auszustatten. In der kommenden Bürgerschaftssitzung steht das Thema erneut auf der Agenda. Rohmeyer möchte den Senat dann dafür „sensibilisieren“, dass er „da noch eine Aufgabe zu bewältigen hat“. KRISTIN KIELON