UNO weiter behindert

SYRIEN C-Waffen: Keine Untersuchung in Sicht

DAMASKSU/MOSKAU/WASHINGTON dpa/afp | Nach den mutmaßlichen Giftgasangriffen nahe Damaskus warten die UN-Inspektoren weiter auf eine offizielle syrische Genehmigung zur Untersuchung des Vorfalls. Die Vereinten Nationen hatten zuvor erklärt, die Chemiewaffenexperten könnten die betroffenen Gebiete derzeit nicht in Augenschein nehmen. Dies wurde von der Regierung mit der schlechten Sicherheitslage begründet.

US-Präsident Barack Obama sagte in seiner ersten direkten Reaktion, bei der Attacke handele es sich zweifellos um ein „großes, sehr besorgniserregendes Ereignis“. Die Möglichkeit, dass es tatsächlich zu einer Untersuchung durch die UN-Chemiewaffeninspektoren kommen könnte, schätze Obama gering ein. Russland erneuerte seine Vorwürfe, bei den Berichten handele es sich um eine „Provokation“ durch die Rebellen. Es liege nun an ihnen, den UN-Inspektoren Zugang zu gewähren.

Regimegegner berichteten, die Regierungstruppen hätten ihre Angriffe am Stadtrand von Damaskus am Freitag mit unverminderter Härte fortgesetzt. Am Donnerstag starben 180 Menschen, wie die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter mitteilte. Am Freitag zählten Regimegegner bis zum Nachmittag rund 50 Tote.

Anschlag in Libanon

In Tripolis im Norden Libanons gab es bei einem Anschlag nach amtlichen Angaben 27 Tote und 352 Verletzte. In Berichten war von bis zu 45 Todesopfern die Rede. Zwei Sprengsätze wurden im Abstand von wenigen Minuten in der Nähe der Wohnungen zweier Politiker sowie von Moscheen gezündet. Offenbar handelte es sich um koordinierte Anschläge zum Ende der Freitagsgebete in der vor allem von Sunniten bewohnten Stadt.