Fronten verhärtet

Der Streik in Baden-Württemberg geht weiter. Die Dienstleistungsgesellschaft Ver.di will die Taktik ändern

BERLIN/STUTTGART ap ■ Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts zeigt sich keinerlei Bewegung. Ein Telefonat zwischen dem Verhandlungsführer der Länder, Hartmut Möllring, und Ver.di-Chef Frank Bsirske brachte keine Annäherung. Nach dem Scheitern der Schlichtung in Baden-Württemberg stellt sich Ver.di darauf ein, noch wochenlang weiterzustreiken.

Bsirske kritisierte in Berlin, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) keinen neuen Verhandlungstermin angeboten habe. Stattdessen habe Möllring bei dem Telefonat am Montag nur über Öffnungsklauseln sprechen wollen. Bsirske kündigte an, dass er nach der Finanzministerkonferenz am Donnerstag den Ländern von sich aus einen neuen Gesprächstermin anbieten werde. Möllring warf er vor, die Öffentlichkeit mit „Scheinaktivitäten“ in die Irre zu führen.

Möllring erklärte, ein neuer Verhandlungstermin mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit wäre jetzt nicht angezeigt. „Wie es weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen“, sagte er. Sein Telefonat mit Bsirske habe vor allem dazu gedient, das Gespräch nicht abreißen zu lassen.

In der Auseinandersetzung mit den baden-württembergischen Kommunen rüstet sich Ver.di auf „weitere Wochen Streik“, wie Bsirske sagte. Deshalb gehe man nun zu einer flexiblen Streiktaktik über, bei der einzelne bestreikte Teile des öffentlichen Diensts zunächst die Arbeit wieder aufnehmen und später wieder in den Ausstand gehen.

Ver.di will für die kommunalen Beschäftigten in Baden-Württemberg einen ähnlichen Abschluss wie in Niedersachsen und Hamburg anstreben. Ziel ist eine flexible Arbeitszeitlösung.