Christliche Miliz plante Anschläge in den USA

MICHIGAN Radikale Christen der Hutaree-Miliz wollten mit Bombenanschlägen auf Polizisten „Krieg gegen die Regierung“ führen – als Vorbereitung auf die „Endzeitenschlacht“. Jetzt stehen sie erst mal vor Gericht

DETROIT afp | Neun Mitglieder einer radikalen Christenmiliz in den USA, darunter ihr Anführer, sind wegen Anschlagsplänen gegen die Polizei angeklagt worden. Die Beschuldigten hätten geplant, im April im Bundesstaat Michigan zunächst einen Polizisten umzubringen und dann auf dessen Beerdigung einen Anschlag mit selbst gebauten Bomben zu verüben, erklärte US-Justizminister Eric Holder am Montag (Ortszeit) in Washington. Mit der Aufdeckung des Komplotts sei den Behörden ein „ernsthafter Schlag“ gegen eine „gefährliche Organisation“ gelungen, so der US-Justizminister.

Zu den Angeklagten zählten der 45-jährige Chef der Miliz, David Brian Stone, seine Frau und seine zwei Söhne. Laut der in Michigan veröffentlichten Anklageschrift bekämpft die Hutaree-Miliz, der die neun Angeklagten angehören, die US-Regierung. In der Polizei sehe sie „Fußsoldaten“ der Regierung.

Laut Anklageschrift wollten die radikalen Christen nach dem geplanten Anschlag auf die Beerdigung sich an einem Sammelpunkt treffen, um „Krieg gegen die Regierung zu führen“. Die Hutaree-Milizionäre hätten geglaubt, dass ihre Gewalttaten eine größere Erhebung gegen die Regierung auslösen würden. Auf der Hutaree-Website ist zu lesen, dass die radikalen Christen sich „auf die Endzeitschlachten vorbereiten, um das Zeugnis Jesu Christi lebendig zu halten“.

Der Anklage waren am Wochenende Razzien bei Mitgliedern der Hutaree-Miliz in Michigan sowie in den Bundesstaaten Ohio und Indiana vorausgegangen. Dies sei notwendig gewesen, weil die Gruppe gedroht habe, jeden zu töten, der ihren Anschlagsplänen in den Weg komme, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Zunächst wurden acht Milizionäre festgenommen. Schließlich umstellte die Polizei den Aufenthaltsort von Joshua Stone, dem 21-jährigen Sohn des Hutaree-Anführers. Die Zeitung Detroit Free Press berichtete, Stone sei im ländlichen Wheatland gefasst worden. Die Polizei habe ihm Botschaften und Appelle seiner Angehörigen und Freunde vorgespielt, die ihn zur friedlichen Aufgabe aufriefen.