aufklärung & outfit
: Schwarz, rot, fair

Sie sind wieder unterwegs. Die wilden Kerle kicken derzeit wieder auf den Leinwänden der deutschen Kinos. Der dritte Teil der Geschichten um eine Gruppe von Kids, für die beinahe nichts so wichtig ist wie Fußball, wird wieder jede Menge Kinder und Jugendliche ansprechen. Die sind meistens vom stylischen Auftreten der Filmhelden begeistert und wollen ihnen nicht selten nacheifern. Merchandising-Artikel, die zum Filmstart auf den Markt geworfen wurden, geben ihnen dazu die Möglichkeit. Auch ein Fußball im Wilde-Kerle-Style ist auf dem Markt. Und der ist richtig auffällig. Nicht nur wegen seiner Optik – der Ball ist tiefschwarz. Er trägt auch das TransFair-Siegel. Mit diesem Emblem werden Bälle bedruckt, bei deren Herstellung die Näherinnen und Näher angemessen entlohnt werden. Das ist durchaus nicht üblich. Wer einen Ball mit TransFair-Siegel kaufen will, der musste bisher oft entweder lange suchen, bis er ein Ladengeschäft findet, die fair hergestellte Bälle im Sortiment hat, oder bei www.transfair.de online bestellen. Den zertifizierten Ball zum Film gibt es beinahe überall, wo es Bälle gibt.

Schwieriger wird es da schon, was die Bekleidung betrifft. Viele Konsumenten wollen nicht auf das Logo verzichten, das ihre Kaufentscheidung oft ebenso beeinflusst wie die Farbe, das Design oder die Qualität der Verarbeitung. Ob sich der vom Hersteller Adbusters so genannte „erste Anti-Marken-Schuh“ wirklich wird durchsetzen können, ist durchaus fraglich. Immerhin ist den Herstellern ein ganz ansehnlicher Straßensportschuh gelungen. Auffällig ist vor allem der rote Punkt an der Schuhspitze, der ist, so die Hersteller, „einzig und allein dafür konzipiert, Phil Knight und seinen Kollegen kräftig in den Hintern zu treten“. Phil Knight ist der Firmengründer von Nike, dem Marktführer in der Sportartikelbranche. Gefertigt werden die Sneakers übrigens in einem Familienbetrieb in Portugal – ganz fair.

Wer seinem Protest gegen die Arbeitsbedingungen in den Billiglohnländern auf andere Weise Ausdruck geben will, der kann sich an den Aktionen beteiligen, die die Clean Clothes Campaign in Deutschland während der Weltmeisterschaft geplant hat. In allen zwölf Spielorten haben sich bereits Aktionsgruppen gegründet. Eine Aktionszeitung ist in Arbeit. Informationen zu den Aktivitäten finden sich im Internetauftritt der Christlichen Initiative Romero (www.ci-romero.de).

Lehrer, die ihre Schüler über das Markenbewusstsein in den reichen Industrieländern einerseits und die Produktionsbedingungen in der Dritten Welt andererseits aufklären wollen, können beim Verein Vamos in Münster (www.vamos-muenster.de) eine Ausstellung zu diesem Thema mieten. Das Schulpaket enthält Materialien zur Aufbereitung des Themas im Unterricht. Titel der Ausstellung: „Trikottausch“. AR