Klimawoche in klein

UMWELTBILDUNG Veranstaltung bekommt kein Geld vom Senat und darf nicht auf den Jungfernstieg

Jetzt findet die Klimawoche in der Europapassage der Otto-Tochter ECE statt

Die Hamburger Klimawoche wird in diesem Jahr einige Nummern kleiner ausfallen. Grund dafür ist nach Auskunft des Veranstalters Frank Schweikert, dass die Stadt „Europas größter Klimakommunikationsveranstaltung“ einen Auftritt auf dem Jungfernstieg versagt und ihre Förderung eingestellt habe. Statt mit einem Budget von bis zu 500.000 Euro müsse die fünfte Veranstaltung dieser Reihe, die heute eröffnet wird, mit 40.000 Euro auskommen.

Selbst erklärtes Ziel der Klimawoche ist es, die Themen Energiewende, Klimawandel und Nachhaltigkeit erlebbar zu machen. Zu diesem Zweck werden praktische Beispiele dafür vorgestellt, „wie man die Zukunft in Zeiten knapper Energie und Ressourcen innovativ und sparsam gestalten kann“. Dazu kommen Vorträge und Diskussionen Prominenter, wie in diesem Jahr Björn Engholm und Franz Alt.

Eine Veranstaltung dieser Art sei auf eine prominente Präsentation angewiesen, um Partner und Sponsoren anziehen zu können. „Dreh- und Angelpunkt war der Jungfernstieg“, sagt Schweikert. Doch statt des Jungfernstieges bot der zuständige Bezirk Mitte nur den Gerhart-Hauptmann-Platz an. Jetzt findet die Klimawoche in der Europapassage der Otto-Tochter ECE statt.

Der Bezirk habe sich nach Kritik in der Öffentlichkeit entschieden, nur noch sieben Großveranstaltungen pro Jahr auf dem Jungfernstieg zu genehmigen, sagt Norman Cordes, ein Sprecher des Bezirks. Schweikert habe die Klimawoche zu spät angemeldet. Schneller waren die Lions-Gala und der CSD.

Dass der Senat kein Geld sondern nur „ideelle Förderung“ beisteuert, erklärt Umweltbehörden-Sprecherin Kerstin Graupner mit einem neuen politischen Schwerpunkt. Der SPD-Senat wolle weniger für Umweltbildung und mehr für praktische Projekte, etwa beim Bau oder im Verkehr, ausgeben. „Das ist die Richtung des Masterplans Klimaschutz“, sagt sie.