Mantells letztes Gefecht

MÖBEL HÖFFNER Rot-rot-grüne Mehrheit in Eimsbüttel vertagt Entscheidung über Möbelhaus-Ansiedlung

Möbel Höffner muss warten. SPD, GAL und Linke kündigten gestern an, die nach Redaktionsschluss in der Eimsbüttler Bezirksversammlung (BV) anstehende Entscheidung über die Ansiedlung des Möbelhauses in Eidelstedt „bis auf weiteres“ zu vertagen. Weil sie nur eine Woche Zeit gehabt hätten, 100 Seiten über die Ergebnisse der öffentlichen Planauslegung durchzuarbeiten, wollten alle drei Fraktionen eine Beschlussfassung über den B-Plan ablehnen. Den hatte der Ende März scheidende Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell (SPD) gegen den Willen der politischen Mehrheit auf die Tagesordnung gesetzt – und eine Absegnung empfohlen.

Seit Monaten regieren Verwaltung und rot-grünes Kernbündnis im Bezirk beim Thema Höffner gegeneinander: Während SPD, GAL und Linke den Bau der Filiale verhindern wollen, plant Mantell als finalen Akt seiner Amtszeit Höffner-Eigner Kurt Krieger den Weg zu ebnen. Da der Senat das Verfahren an sich ziehen kann, wenn die BV binnen vier Monaten keinen Beschluss zustande bringt, ließ Mantell die Frist jetzt anlaufen. Unklar ist, ob Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) das Verfahren an sich ziehen wird: Die GAL hatte sich stets gegen die Ansiedlung ausgesprochen. Von der Landesebene erhalten Eimsbüttels Grüne aber sanften Druck, das von der Fläche abgespeckte und ökologisch aufgemotzte Möbelhaus durchzuwinken – und Schadensersatzforderungen die Grundlage zu entziehen.

SPD und GAL wollen jetzt erneut alternative Nutzungen des Geländes prüfen, etwa die Ansiedlung eines Technologieparks. Der neue Bezirksamtschef Torsten Sevecke (SPD) hat bereits signalisiert, solchen Planungen aufgeschlossen gegenüber zu stehen. MAC