Flexibilität ist gefragt

AUSBILDUNG Obwohl das neue Ausbildungsjahr startet, sind noch immer viele Lehrstellen unbesetzt

Das neue Ausbildungsjahr beginnt, und auf den ersten Blick scheint es in Norddeutschland viele Ausbildungsplätze zu geben. Fast 3.500 freie Stellen kämen, sagt Sönke Fock, Leiter der Arbeitsagentur Hamburg, auf knapp 3.400 SchulabgängerInnen, die sich bis jetzt erfolglos beworben haben.

Angebot und Nachfrage, sagt er, würden aber auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt variieren. So gebe es im Einzelhandel und Verkauf noch viele Lehrstellen. Auch, wer Friseur oder Koch werden will, sei gefragt. Fock rät, „fachlich nach rechts und links zu schauen“ und auch regional flexibel zu sein.

In Bremen und Niedersachsen sind knapp 16.000 Ausbildungsplätze, vor allem in den Bereichen Bau, Logistik, Verkauf und Gastronomie, an 20.000 unversorgte BewerberInnen zu vergeben. Sonja Kazma, Sprecherin der Arbeitsagentur Niedersachsen-Bremen empfiehlt BewerberInnen, auch Ausschau nach Berufen zu halten, die mit dem Wunschberuf verwandt sind. So gibt es im Bereich KFZ-Mechatronik Fachbereiche wie Nutzfahrzeug- oder Fahrzeugkommunikationstechnik. Wer Veranstaltungskauffrau/-mann werden will, sollte nicht nur nach Plätzen in Eventagenturen Ausschau halten, sondern auch in größeren Hotels oder Tagungszentren.

Horst Schmitt, Sprecher der Arbeitsagentur Nord, sieht indes auch Unternehmen bei der Suche nach Azubis in der Verantwortung: „Eine höhere Ausbildungsvergütung oder die Beteiligung an Fahrt- und Handykosten können die Attraktivität einer Ausbildungsstelle steigern.“ Er plädiert außerdem dafür, auch BewerberInnen mit schlechteren Schulnoten eine Chance zu geben. Die würden sich oft „auf den zweiten Blick als erste Wahl erweisen“.  WIEBKE BRENNER