BETREUUNGSGELD
: Kurz vor Einführung nur verhaltenes Interesse

BERLIN | Das Interesse am Betreuungsgeld für daheim erziehende Eltern hält sich kurz vor der Einführung vielerorts in Grenzen. In Hannover lagen bis Freitag zwei Anträge vor, ergab eine dpa-Umfrage in Niedersachsen. In Braunschweig beantragten Eltern in neun Fällen den von der Opposition als „Herdprämie“ kritisierten Zuschuss. Laut Spiegel ging in Thüringen bislang kein einziger Antrag ein, in Mecklenburg-Vorpommern 44. Auch in Rheinland-Pfalz gibt es wenig Interesse an dem von der CSU gegen Widerstände in der CDU durchgesetzten Zuschuss.

Kritiker bemängeln, der Zuschuss sei teuer und setze falsche Anreize gerade für bildungsferne Familien. Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, sollen ab 1. August ein monatliches Betreuungsgeld von zunächst 100 Euro, später von 150 Euro erhalten. Parallel zum Betreuungsgeld tritt der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für Kleinkinder in Kraft. Das bislang verhaltene Interesse am Betreuungsgeld ist nach Einschätzung des Spiegels auch damit zu erklären, dass SPD-geführte Landesministerien nicht für die unliebsame Leistung werben mögen. (dpa)