ISRAEL WILL DEMONSTRATIONEN VERHINDERN: Das Dorf Bilin soll zur Sperrzone werden

JERUSALEM taz | Die palästinensischen Dörfer Bilin und Nilin sollen ab sofort freitags zur militärischen Sperrzone werden. „Jede Woche finden in der Gegend gewaltsame, illegale Unruhen statt“, heißt es in einer Erklärung der Armee. Dabei würden Soldaten verletzt werden und „privates Eigentum trägt schweren Schaden davon“. Bilin hat sich international einen Namen für den strikt gewaltlosen Kampf gegen die von Israel errichteten Trennanlagen gemacht.

Sechs Monate lang soll jeweils zwischen 8 und 20 Uhr das Gebiet zwischen Bilin und den Trennanlagen sowie das ganze Dorf Nilin geschlossen bleiben. Die Dorfbewohner, die sich seit fünf Jahren regelmäßig freitagmittags für rund eine Stunde in der Nähe der Trennanlagen versammeln, um gegen die Enteignung ihres Landes zu protestieren, genießen massive Rückendeckung israelischer und ausländischer Aktivisten. Die Anordnung betrifft „Israelis, Palästinenser und ausländische Staatsbürger, die nicht in den Dörfern wohnhaft sind“, heißt es auf den Pamphleten, die Soldaten in der Nacht zu Montag in beiden Dörfern verteilten. SK