Kickerleaks: Die Bundesliga im taz-Check

PROGNOSE Ab Mittwoch sagt das Magazin „Kicker“ zum 51. Mal die Zukunft des Fußballs voraus. Wir kennen sie jetzt schon

„Das Original seit 1963“, prangt auf dem Titel des Sonderhefts Bundesliga vom Kicker, jeder Fußballfan kennt diese rote Fußballfibel, viele fiebern der Veröffentlichung ebenso entgegen wie dem Bundesligastart. Damit die unglaubliche Spannung auf Stammtischphrasen nicht unerträglich wird, drehen wir den Scheinwerfer und präsentieren Ihnen vorab den „Check“ ausgewählter Bundesligisten (früher: „Kicker-Prognose“; damals immer: „Bayern wird Meister“).

FC Bayern

Die Bayern hatten schon letzte Saison den stärksten Kader, mit Pep Guardiola ist der begehrteste Trainer der Welt dazugestoßen und mit Thiago Alcantara sowie Mario Götze wurden zwei echte Kracher verpflichtet.

Never change a winning team? Nicht mit Guardiola. Es kommt darauf an, dass die Spieler seine Philosophie schnell verinnerlichen. Der große Konkurrenzkampf könnte für Spannungen sorgen.

Borussia Dortmund

Die Qualität der Neuen stimmt, wenngleich der Götze-Verlust schmerzen wird. Der Kader wurde in der Breite verstärkt.

Stürmer Robert Lewandowski hat deutlich gemacht, dass er gehen will. Er muss aber bleiben. Das könnte für Missstimmung im Team sorgen.

Schalke 04

Der Schalker Kader ist jung und talentiert. Wenn Jens Keller die Zeit bekommt, kann er eine starke Mannschaft formen, mit Julian Draxler als Superstar.

In der Breite fehlt dem Team die Stärke der beiden Top-Klubs. Außerdem haben die Schalker weder einen Spitzentorwart noch einen Top-Rechtsverteidiger.

Hamburger SV

Mit Hakan Calhanoglu kam ein Akteur mit riesigem Potenzial zum HSV. Vielleicht kann der erst 19-Jährige Rafael van der Vaart ein bisschen Kreativlast abnehmen.

Ärger im Aufsichtsrat, zu viele Spieler auf der Gehaltsliste, es fehlt ein Stürmer mit Torgarantie. Die Liste der Sorgen ist lang beim Bundesliga-Dino.

Werder Bremen

Mit Trainer Robin Dutt weht ein frischer Wind an der Weser. Er ist der entscheidende Neuzugang in Bremen. Seine Ideen müssen greifen, damit Werder nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat.

Die löchrige Abwehr ist kaum verstärkt worden. Die beiden Sorgenkinder Arnautovic und Elia könnten wieder für viel Ärger sorgen.

Eintracht Braunschweig

Die beiden Top-Stürmer Kumbela und Kruppke konnten gehalten werden. Braunschweig setzt wie schon in der Zweiten Liga auf die mannschaftliche Geschlossenheit.

Die mahnenden Beispiele heißen Fürth (nach Aufstieg kaum Zugänge) und Düsseldorf (kompletter Umbau des Kaders) – beide stiegen direkt wieder ab. Ob Braunschweigs dritter Weg der punktuellen Verstärkungen zum Erfolg führt? JÜK