Verkauf von Blohm + Voss an Abu Dhabi Mar fast perfekt

SCHIFFBAU Der arabische Schiffbauer übernimmt neben Blohm + Voss auch Teile von HDW in Kiel

Thyssen-Krupp will den Verkauf der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss an den arabischen Schiffbauer Abu Dhabi Mar in der nächsten Woche abschließen. Konzernkreise bestätigten am Montag einen entsprechenden Bericht der Financial Times Deutschland (FTD). Danach wollen die Araber zwei Aufträge für Überwasserkriegsschiffe im Wert von 2,5 Milliarden Euro mitbringen – das wäre der erste Exportauftrag für diese Sparte seit elf Jahren.

Anders als bisher angekündigt wird Abu Dhabi Mar auch HDW Gaarden in Kiel, den zivilen Teil der U-Boot-Werft HDW, mit 180 Beschäftigten übernehmen. Abu Dhabi Mar-Anteilseigner und Geschäftsführer Iskandar Safa informierte der Zeitung zufolge vorige Woche bereits persönlich Arbeitnehmervertreter in Kiel über seine Pläne. Einem Mitarbeiter-Informationsblatt zufolge will Safa am zivilen Schiffbau festhalten und Chancen im Geschäft mit Offshore-Windkraftanlagen nutzen.

Mit dem Verkauf trennt sich Thyssen-Krupp vom zivilen Schiffbau. Die Araber übernehmen bei Blohm + Voss 80 Prozent des Schiffsneubaus, der Reparaturbetriebe und des Maschinenbaus mit insgesamt 1.700 Beschäftigten. Auch das Rüstungsgeschäft ist betroffen: Im Überwassermarineschiffbau gründet Thyssen-Krupp mit Abu Dhabi Mar Joint-Venture. Beide Unternehmen sollen 50 Prozent der Anteile halten, die technologische Führung jedoch in deutscher Hand bleiben, da die Werft auch über das Know-How für den Bau der Fregatte F 125 verfügt, berichtet die FTD. (dpa/taz)