Wieder Proteste gegen Thaksin

BANGKOK taz ■ Zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen haben gestern in Bangkok mehrere zehntausend Menschen den Rücktritt von Thailands Premier Thaksin Shinawatra gefordert. Wegen wachsenden politischen Drucks hatte Thaksin am Freitag das Parlament aufgelöst und Neuwahlen für den 2. April angekündigt. Dies sei nötig, um Schaden für die Wirtschaft abzuwenden, sagte der Regierungschef in einer Fernsehansprache. Einen Rücktritt lehnte er ab. Die Opposition kritisierte die Entscheidung des Premiers und drohte mit Wahlboykott. Durch eine mögliche Wiederwahl Thaksins blieben Probleme wie seine Interessenkonflikte und die Unterdrückung politischer Gegner ungelöst. Auslöser der Proteste war der Verkauf von Anteilen von Thaksins „Shin Corp“ an ein Unternehmen in Singapur. Für den 1,6-Millarden-Dollar-Deal hatte Thaksins Familie keine Steuern gezahlt. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass der Populist Thaksin im April mit Verlusten wiedergewählt wird. Erst vor einem Jahr hatte seine Partei haushoch gewonnen. NIG