Auf Sparflamme gehaushaltet

KK steht bei Bremen nicht nur für die erneut erfolgreichen Stürmer Klose und Klasnic. Das 2:0 gegen Gladbach lief nach dem Sieg über Turin unter dem Motto: Keine Kraft für mehr

Kraft- und trotzdem mühelos: Nach der Champions-League-Kür gegen Juventus Turin hat Werder Bremen mit schweren Beinen die Alltags-Pflicht erfüllt und Mönchengladbach im Schongang 2:0 geschlagen. „Der Akku war leer“, berichtete Miroslav Klose (17.), der neben Ivan Klasnic (27.) erneut Bremens Torgarant war. „Nach dem schweren Spiel gegen Turin war das gut, und wir konnten ein bisschen schonend spielen.“

Mit dem souveränen Auftritt, nur drei Tage nach der rauschenden Ball-Nacht gegen den italienischen Rekordmeister, zeigten die Bremer einen Reifeprozess. Statt mit einer nervenaufreibenden Vorstellung, wie es sie in dieser Saison schon häufiger gegeben hatte, sammelte Werder die drei Punkte mit wohl dosierter Arbeit ein. „Das war einfach professionell“, kommentierte Tim Borowski, während Frank Baumann von einem „Lernprozess“ sprach: „Wir konnten die wenigen Kräfte, die noch da waren, sparen.“

Auch Manager Klaus Allofs lobte die Effektivität: „Wir haben das Spiel auf Sparflamme ausklingen lassen. Das ist gut und gehört dazu.“ Bisher hatten die Bremer genau damit Probleme. Sie benötigten auch gegen deutlich schwächere Gegner viel Einsatz und viele Torchancen, um zum Erfolg zu kommen. „Solche Spiele sind wichtig, weil alle Topteams souverän spielen und sich keine Fehler erlauben“, meinte Allofs mit Blick auf Schalke 04 und den HSV, die Konkurrenten im Kampf um die Champions League-Qualifikation.

Der K&K-Sturm, der zusammen schon 28 Tore erzielt hat, ebnete den Weg. „Es war wichtig, richtig ins Spiel reinzukommen, und das ist uns mit den beiden Toren gelungen“, analysierte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Ohne den gelb-gesperrten Torsten Frings entwickelten die Bremer nicht so viel Druck wie am Mittwoch gegen Turin, dominierten aber dennoch das Spielgeschehen. Auch wenn Miroslav Klose den Erfolg realistischer einordnete: „Ich will dem Gegner nicht zu nahe treten, aber es war heute eben nur Gladbach, und die hatten sicher nicht ihren besten Tag. Es kommen auch wieder Spiele, die uns mehr fordern.“ Michael Rossmann