BOLSCHOI-THEATER
: Chef Iksanow muss nach Skandalen gehen

MOSKAU | Nach einer Reihe von Skandalen muss der Chef des Bolschoi-Theaters seinen Hut nehmen. Anatoli Iksanow werde von seinen Aufgaben entbunden, erklärte gestern Kulturminister Wladimir Medinski. „Das Theater braucht eine Erneuerung.“ Die Entscheidung, Iksanows Intendanz nach 13 Jahren zu beenden, sei genau überlegt. Iksanows Vertrag endet ursprünglich erst im Oktober 2014.

Neuer Bolschoi-Chef soll Wladimir Urin werden, der bisher das Stanislawski-und-Nemirowitsch-Danschenko-Theater leitete. Seine vorrangige Aufgabe wird es laut Medinski sein, „das Team des Bolschoi-Theaters wieder zu einigen“. Urin erklärte: „Es wird keine Revolution geben.“

Mitte Januar war der Bolschoi-Ballettchef Sergej Filin mit Säure angegriffen worden und ist seitdem so gut wie blind. Der Anschlag enthüllte ein ganzes Netz von Intrigen beim Bolschoi: Als Drahtzieher des Angriffs nahm die Polizei den Solotänzer Pawel Dmitritschenko fest. Im Juni dann entließ Iksanow mit Nikolai Ziskaridse einen der bekanntesten Solotänzer – und einen Rivalen im Kampf um die Führung des ruhmreichen Hauses. (afp)