AZ: NRG 1246/05

Der Fall: In der Nacht vom 20. zum 21. Juli 2001 stürmten hunderte Polizisten die Scuola Diaz in Genua. Die Schule diente den zum G-8-Gipfel angereisten Globalisierungskritikern als Nachtquartier. Die Beamten veranstalteten eine Prügelorgie, zurück blieben zahlreiche teils Schwerstverletzte. Zudem nahmen sie 93 Menschen fest, unter ihnen 46 Deutsche. Ihnen wurde die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, eine Straftat, auf die 8 bis 15 Jahre Haft stehen. Als Beweise dienten u. a. zwei Molotowcocktails. Später stellte sich heraus, dass die Polizei sie in die Schule geschmuggelt hatte.

Die Angeklagten: Giovanni Luperi, Vincenzo Canterini, Francesco Gratteri, Spartaco Mortola und 24 weitere Polizisten.

Die Anklage: üble Nachrede, Urkundenfälschung, Körperverletzung, illegaler Waffen- und Sprengstoffbesitz, Hausfriedensbruch, widerrechtliche Hausdurchsuchung, Nötigung, Sachbeschädigung, Diebstahl.

Das Strafmaß: Allein für Urkundenfälschung, die am höchsten bewehrt ist, zehn Jahre Haft, die bei Vorliegen erschwerender Umstände auf 13 Jahre, 4 Monate erhöht werden kann. MB